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sessantanove

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Mittwoch, 23. April 2008, 17:07

Eichhof Verkauf an Heineken (Protestaktion)

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hier MAL was für die Bierliebhaber die nicht einen Einheitsbrei wollen... ist zwar ein CH oder besser gesagt ein Luzerner Problem aber vielleicht intressierts hier auch jemanden....

Eichhof den Luzernern – Wir halten dem Eichhof-Bier die Stange!

Der Verein Bieridee zur Förderung der globalen Bierkultur (Gründungsjahr 1994) ist empört über die Ankündigung, die Luzerner Traditionsbrauerei an den Biergiganten Heineken zu verkaufen. Als Verein Bieridee haben wir uns stets für die Vielfalt der Bierkultur in unserem Lande eingesetzt. Das Bier ist in der Schweiz ein Kulturgut mit starkem regionalem Bezug und von hohem emotionalem Wert.

Ich will mit diesem Protestschreiben ausdrücken, dass die Eichhofbrauerei selbständig und unabhängig bleibt. Die Aktionäre werden aufgefordert, den Verkauf an Heineken klar abzulehnen. Die Brauerei Eichhof muss ein regionales Unternehmen bleiben, über dessen Zukunft in Luzern entschieden wird. Nur so lassen sich die Arbeitsplätze langfristig sichern.

Mit engagierten Biergrüssen

Für den Verein Bieridee zur Förderung der globalen Bierkultur:
Präsident Jürg Habegger
Gründungspräsidentin Luitgardis Sonderegger-Müller
Gründungssekretär Anton Schwingruber, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Luzern

Bisher haben 4732 Personen das Protestschreiben abgeschickt.

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Limbo

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Mittwoch, 23. April 2008, 21:15

Tradition ist eine Sache, freie Marktwirtschaft eine Andere.

Hier in D gehören die größeren Brauereien längst einem zu der vier ganz großen, international engagierten Bierkonzernen, hier meist zu Interbrew.

Aktionäre sind Kapitalgeber, die Dividenden und Kurssteigerungen sehen wollen. Das ist so selbstverständlich, wie die Tatsache, dass Du für Deine Arbeit Lohn bekommen willst.

Ohne die finanzielle Situation Deiner lokalen Brauerei zu kennen, kann ich mir vorstellen, dass Heineken den Aktionären eurer Brauerei ein gutes Angebot gemacht hat, und vielleicht schon längst einen nennenswerten Anteil Aktien eurer Brauerei an der Börse gekauft hat.
Vermutlich bietet Heineken den Aktionären eurer Brauerei Heineken-Aktien im Tausch an, die mehr Wert sind, als der Wert ihrer gehaltenen Aktien.

So eine Übernahme muß kein schlechter Deal sein.
Gerade im Brauereigeschäft haben berechnete, chemische Prozesse die traditionelle Braukunst verdrängt, und die Flaschenreinigung und Abfüllung sind voll automatisiert.
Da kann es durchaus sein, dass Eure Brauerei mit traditioneller Braukunst den erforderlichen Preis für ihr Bier am Markt nicht erzielen kann, und das Kapital für eine Modernisierung und Rationalisierung nicht selbst aufbringen kann.

Heineken liefert dann ein Bier, dass wie Euer regionales Gebräu schmeckt in Tankwagen an, und stellt in den Hallen Eurer Brauerei eine kleine Abfüllanlage auf.
Mit Fässern gehts ebenso.

Ich kann Dir garantieren, dass dann das Bier in Geschmack und Qualität nicht schlechter wird.
Die Rohstoffe werden in Großbrauereien im Labor auf Qualität geprüft, industriell hygienisch abgemessen und verarbeitet. Der Brauprozess wird mit Sensoren und Laborproben präziese überwacht und geregelt.
Fehlchargen und Qualitätsmängel gibt es nicht. Es kommt immer der gleiche Saft mit dem gewünschten Geschmack und Alkoholgehalt heraus. Das kann eine handwerkliche Brauerei so nicht erreichen.

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laurent

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Mittwoch, 23. April 2008, 22:00

als marktwirtschaftsstudent kann ich nur limbo rechtgeben :)
eine brauerei (oder anderes unternehmen) künstlich lokal zu halten (eventuell auch mit fördermitteln) ist eine verfälschung der ökonomischen wirklichkeit. die übernahme wird die
brauerei mit grosser wahrscheinlichkeit effektiver machen, und dadurch auch konkurrenzfähiger, wobei nebenbei angemerkt, die qualität nicht darunter leiden wird.
genau so gut kann man sagen, die billigproduktion in china oder die immigranten nehmen uns die jobs weg. auch das ist statistisch gesehen schwachsinn (und ne andere problematik)

nebenbei angemerkt, kenne ich das problem, vor ein paar jahren noch war auch ich empört, dass unser lokaler bierhersteller von interbrew aufgekauft wurde. meine empörung war unberechtigt, durch besseres marketing wird jetzt mehr (lokales) bier getrunken, die qualität ist gleich geblieben, und das bier bleibt uns erhalten (anders wäre die brauerei wegen schlechtem management vielleicht kurz- oder langfristig bankrott gegangen).


mfg

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Donnerstag, 24. April 2008, 08:37

Ja ist ja schon klar wobei es ja der Brauerei wirklich gut geht sie schreibt schöne schwarze zahlen und es ist halt noch die einzige grössere Brauerei die in Schweizer Händen ist... wichtig ist einfach auch das man sieht wie die Bevölkerung hinter dem Bier steht... und die Qualität wird wohl nicht wirklich leiden aber der Geschmack wird sich 100% verändern wenn nicht mehr in Luzern gebraut wird, den das Wasser das benutzt wird ist Quellwasser vom Pilatus und das gibts nun halt nur in dieser Region...

Ich weiss auch das die Protestaktion nicht wirklich was bringt aber wie sagt man so schön wer kämpft kann verlieren wer nicht kämpft hat schon verloren... und das die Aktionäre nur Kohle wollen ist auch klar der Mensch ist ja eh nie zufrieden....

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Donnerstag, 24. April 2008, 15:30

Wasser ist eigentlich recht geschmacksneutral.
Sollte Euer Wasser wg bestimmter Mineralstoffe einen eigenen Geschmack haben, kann man diesen Geschmack vor dem Brauen duch Zugabe der entsprechenden Mineralstoffe erzeugen. Da vor dem Brauprozess behandelt, wird das Reinheitsgebot eingehalten. Notfalls bringen die Tankwagen, die das Bier ausliefern, sogar das Brauwasser aus der Region mit.
Bei uns haben die Brauereien eigene Tiefbrunnen. Das meiste Wasser wird aber für die Flaschenbehandlung verbraucht.

Nebenbei bemerkt:
Einer meiner Kollegen hat fest behauptet, sein Lieblingsbier aus allen anderen Biersorten herauszuschmecken.
Wir haben 11 verschiedene Biere aufgetrieben, und neutral serviert.
Der Kollege hat ein billiges Supermarktbier für sein Lieblingsbier gehalten. :-D
Sein Lieblingsbier landete auf den hinteren Plätzen. :-(

Eine ähnlichen Test habe ich im TV gesehen.
Da waren Besitzer kleinerer Brauereinen und erfahrene Braumeister, die Billigbiere und Qualitätsbiere auseinander halten sollten.
Das Ergebnis des Tests war nicht sehr überzeugend, aber Personenbezogen teilweisegut. Der beste Tester war eine Brauereubesitzerin aus dem Sauerland.

Limbo

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Donnerstag, 24. April 2008, 15:53

habe MAL was gehört das dieses Reinheitsgebot nur in Deutschland gilt... und das mit dem Test kann ja schon sein... aber es geht ja hier eher ums Prinzip... es ist halt einfach schade für die Region...

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Limbo

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Donnerstag, 24. April 2008, 19:10

Zitat

Original von sessantanove
habe MAL was gehört das dieses Reinheitsgebot nur in Deutschland gilt... ...


Leider nicht mehr. :-(
Es war das älteste Verbraucherschutzgesetz der Welt, und wurde uns von der EU per Gesetz genommen. Heute darf jeder das Bier aus reis oder Sonstwas brauen. Allerdings haben sich nach dem Kippen das Reinheitsgebots die deutschen Bierbrauer verpflichtet, dass Reinheitsgebot weiterhin einzuhalten.
Damals stand auf den Flaschen "gebraut nach dem dt. Reinheitsgebot", heute finde ich dieses Versprechen nicht mehr auf allen Flaschen. Von einem Insider weiß ich, dass vor dem Fall des Gesetzes quasi alle Brauereien schon neue, erprobte Rezepturen zur billigeren Herstellung von Bier ohne Reinheitsgebot in der Schublade hatten und natürlich noch haben. :-(

Es wäre MAL interessant zu wissen, wer sich heute noch an das Gebot und sein Versprechen hält.

Limbo

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