Naja, also zur allererst: ich bin kein Anwalt und kein zertifizierter Experte oder KFZ-Meister. Ich kenne nur ein paar Leute in der Branche und arbeite indirekt für die Branche (anderes Ende der Nahrungskette).
Meine Wartung lasse ich in der Werkstatt des Vertrauens machen. Da kann ich mitbestimmen, was gemacht wird, und was nicht, und kriege ggf. auch ehrliche/realistische Diagnose (und nicht nur solche, wo die Werke auf Nummer Sicher geht bzw. auch muss ggü. dämlichen Kunden). Nur Gas-Komponenten dürfen die nicht anfassen, aber das ist nur eine kleine Teilmenge.
In der Garantiezeit habe ich noch mehr oder weniger nach Herstellervorgaben warten lassen (auch freie WS kann diese Vorschriften besorgen, wenn sie am richten Versorger hängen). Zusätzlich kommt noch die Gasanlage, da habe ich etwas suchen müssen. Die ganz kleinen Fiat-Werkstätten sind dafür nicht geschult, viele mittelgroßen scheinbar auch nicht obwohl sie Inspektion anbieten (keine Ahnung wie, wenn ich ihnen keinen Beschiss unterstellen will dann müssten sie das Auto wohl in die nächste Großstadt fahren). Jedenfalls hab ich ein paar mal in der nächsten Großstadt den Gas-Service machen lassen (extra beauftragt, keine volle Inspektion sondern nur was im Gas-Heft steht).
Nächste Baustelle war dann TüV bzw. Dekra. Der Vertreter bei der Lieblings-Werkstadt kann es nicht prüfen, mangels Ausrüstung. War aber kein Problem, ein Umrüster in der Gegend hatte entsprechende Zertifizierung und Schnüfler usw. und hat die Prüfung gemacht (nennt sich GAP oder GWP aka Gas-Analagenprüfung bzw. Gaswiederholungsprüfung, hat jedenfalls 35eur gekostet und gut war's). Jedenfalls war der Dekra-Prüfer mit dem Schein zufrieden.
Zurück zur Wartung... ich sehe nicht ein, warum ich über 100€ berappen soll für fast die gleiche Leistung, die der Gasprüfer für den TüV eh schon macht. Nur den Ölfilter tauschen sie zusätzlich - aber ich habe das ersetzte Teil gesehen, nur ein paar kleine Ölflecken waren drauf. Warum also tauschen? Und auch sonst, warum soll Fiat mir Komponenten gegen ihre tollen "Originalteile" tauschen? Mein Vertrauen hält sich da in Grenzen. Z.B. Scheibenwischer, die ersten (vermutlich von Valeo herstellt) haben kein Jahr durchgehalten, die von mir eingebauten Bosch sehen nach 2.5 Jahren noch fast wie neu aus. Warum wollen sie mir ihr Motoröl zum dreifachen Preis andrehen und auch noch die Menge "aufrunden", zumal sie vermutlich ihr übliches 5W-40 statt des feineren Selenia-Gas-Öls reinkippen würden? (Das Selenia 5w40 GAS kriegt man relativ günstig im Inet, und meine Werke verwendet das auf Wunsch auch; in Vgl. haben viele Fiat-Partner gleich rumgezickt, sobald sie "eigenes Öl" gehört haben). Dito bei anderen Standardteilen - warum soll ich den Pollenfilter ständig wechseln? Oder Motor-Luft-Filter? Wir sind hier doch nicht in Spanien oder Sahara. Und wenn ich die mal tausche, warum nicht gegen einen guten und günstigen aus Aftermarket (Mahle, Bosch, etc.)? Und meine Zünderkerzen aus der ersten Inspektion lasse ich bald etwas nachbiegen und wieder einbauen. Der Meister hat sich gewundert, was diese blödsinnige Vorschrift soll. Die Kerzen halten bei entsprechender Wartung auch 100tkm aus. Und falls nicht, die Diagnostik würde die Zündaussetzer schon melden, wofür haben wir sie denn sonst?! Oder auch die Batterie in der ZV-FB, nach meiner Erfahrung tauschen Autohäuser das immer bei Inspektionen... wofür? Meine erste ist noch drin und tut seit 3.5J noch absolut ausreichend. Oder auch Bremsen... meine sind jetzt gerade mal halb-verschließen. Ich kann also bis 90tkm locker weiterfahren. Die Vertragswerkstaat würde die aber vermutlich alle bei 60tkm tauschen, weil "GROSSE INSPEKTION" laut Plan und die nächste wäre erst bei 120tkm.
Aber wie gesagt, ich bin kein Anwalt sondern nur kritischer Verbraucher.