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Maurix

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Sonntag, 28. April 2024, 09:52

Abzocke bei Gebrauchtwagen Kauf / eure Erfahrungen

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Hallo Fiat-Freunde,
wo soll ich anfangen? Mitte März habe ich mir einen gebrauchten Fiat Grande Punto mit 1.2 Motor und 170.000 Kilometern Laufleistung gekauft. Das Fahrzeug zeigte deutliche Gebrauchsspuren, und ich hatte auch nicht erwartet, dass ein Auto mit dieser Laufleistung perfekt wäre. Während der Probefahrt bemerkte ich ein leichtes Drängen nach links und das Lenkrad stand im Stillstand nicht komplett gerade. Nach einem Telefonat mit meinem KFZ-Mechaniker, der zu dieser Zeit im Urlaub war, meinte dieser, dass es sich um ein Spurproblem handeln könnte, und ich sollte sicherstellen lassen, dass kein schwerwiegender Unfall mit dem Fahrzeug passiert ist. Wie dem auch sei, habe ich dem privaten Verkäufer ein Angebot gemacht und das Auto stehen lassen. Zwei Wochen später konnte ich das Auto dann zum vereinbarten Preis kaufen. Beim Abholen fiel mir ein kleiner Teppich unter dem Auto auf, und ich wies den Verkäufer auch auf etwas Öl am Getriebe hin. Damals sagte der Verkäufer, dass ihm nichts davon bekannt sei und es normal sei, dass Fiat Puntos etwas Öl verlieren.
Nun, zwei Tage nach dem Kauf begannen die Probleme:
Am dritten Tag funktionierte die Zentralverriegelung nicht mehr. Nach Rücksprache wurde mir gesagt, dass sie nachträglich eingebaut wurde, also wechselte ich die Batterien und musste das Auto manuell mit dem Schlüssel öffnen und schließen.


Am fünften Tag ließ sich die Fahrertür nicht mehr mit dem Schlüssel öffnen, obwohl der Verkäufer behauptete, dass alles in Ordnung gewesen sei. Zwei Tage später funktionierte auch die Beifahrertür nicht mehr. Also kaufte ich eine neue Fernbedienung und Zentralverriegelung und ließ einen neuen Schlüssel machen, da der alte zu abgenutzt war.
Am siebten Tag knackten die Lautsprecher nur noch, also kaufte ich neue und baute sie ein. Dabei stellte ich auf der Hebebühne fest, dass der Auspuff durchgerostet war und auch die Ölwanne bald erneuert werden musste.
In der zweiten Woche hörte ich beim Herunterschalten in den zweiten Gang ein leichtes Aufheulen, als würde ein zweiter Bremsmotor einsetzen.
(Ich versuchte, den Verkäufer zu erreichen, aber es gab keine Reaktion auf Anrufe, WhatsApp oder Telegram.)
Ich fuhr zu meinem KFZ-Mechaniker, der feststellte, dass Getriebeöl nachgefüllt werden musste, und meinte, dass man das Getriebe komplett zerlegen müsste, um zu sehen, was nicht stimmt. Die Kosten dafür, inklusive einer neuen Kupplung, würden ca. 1000€ betragen.


Als das Fahrzeug auf der Hebebühne war, sah man, dass die vordere Stoßstange von unten verbeult war, was definitiv einem Unfall zeigt, entgegen der Aussage des Verkäufers, dass es keinen gab.
In der dritten Woche kam nun auch noch ein Summen/Pfeifen beim Hochschalten in den dritten Gang dazu, obwohl das Auto ansonsten noch normal fuhr. Beim Kuppeln und Schalten unter 1000 Umdrehungen trat das Pfeifen ebenfalls auf.
Letzte Woche: Beim Anfahren im ersten Gang hüpfte das Auto plötzlich, während es in den anderen Gängen, einschließlich des Pfeifens im zweiten Gang, normal lief.
(Ich kontaktierte den Verkäufer über ein privates Telefon, er ging ran und war erst total sprachlos als er mich erkannte .
Als ich ihn zur Rede stellte, gab er vor, nichts von den Problemen zu wissen, da ich mich ja nicht bei ihm gemeldet hätte. Die Diskussion endete damit, dass ich ihm bis Montag Zeit gab, das Auto zurückzunehmen, ansonsten würde ich einen Anwalt einschalten.)
Gestern Abend stellte ich das Auto ab und heute Morgen, als ich kurz Brötchen holen ging, hörte ich beim Lenken laute Knackgeräusche, als würde eine Feder immer wieder springen oder irgendetwas klemmen und herausspringen.
Ich bin wirklich am Ende. Bei allem Respekt, dass mal kleine Probleme auftreten können Ok, aber dieser Typ mir offensichtlich absichtlich eine Schrottkarre verkauft.
Ich habe inzwischen meinen Rechtsschutz eingeschaltet und warte auf den Rückruf meines Anwalts. Noch zu erwähnen ist, dass ich das Handbuch fand, in dem ein alter TÜV-Bericht von 2022 vermerkt war, der einen Ölverlust am Getriebe bemängelte. Leider habe ich das erst nach dem Kauf entdeckt.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie seid ihr damit umgegangen?
Welche Tipps habt ihr für mich?


Danke,
Maurix :cursing:

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Maurix« (28. April 2024, 09:59)


Hydro

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Sonntag, 28. April 2024, 17:00

Das gibt es leider immerwieder, da hilft dann nur noch den Verkäufer anzuzeigen und einen Rechtsanwalt einzuschalten. Um so besser wenn man da eine Rechtsschutzversicherung hat, den bis man da zu seinem Recht kommt, kann lange dauern.
Meistens kaufe ich meine Autos von einem Händler und da meine ich nicht die Fähnchenhändler mit Holzhütte oder Wohnwagen als Büro. Wenn man wenig Erfahrung hat mit Autos, macht es auch Sinn sich alle Papiere zeigen zu lassen, eine wirklich große Probefahrt zu machen, einen Fachmann mitzunehmen und es macht auch Sinn mit dem Auto zu einem Sachverständigen zu fahren, TÜV oder Dekra und dort das Auto untersuchen zu lassen.
Pech, ja Pech kann man dann immer noch haben ;(.

Mein Grande Punto: 1,3 M-Jet, 90PS, nachgerüstet-NSW, Sitze+Spiegel beheizt, Fenster+Dreiecksfenster getönt, Alu Fußstütze+Pedalen, Tomason TN1 8-17" 215/45, Pioneer Aktiv Sub, Bilstein Gewindefahrwerk B14


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Montag, 29. April 2024, 11:37

Um welchen Preis hast du deinen Punto erstanden?

Mit dem Pech widerspreche ich.
Nichts für ungut, aber eine marode Auspuffanlage und Ölwanne, die zerbeulte Stossstange usw. kann man beim Kauf schon erkennen!
Und das die ganzen Problemchen nach und nach auftauchen, bezweifel ich... Die Schrottkarre war schon zu erkennen, das hast du leider nur nicht!

Kein Wunder, dass die günstigen Autos alle in den Export gehen, wenn immer gleich der Rechtsschutz eingeschaltet wird! :rolleyes:

Falls du 4.000-5.000€ noch hingelegt hast, dann widerrufe ich aber mein Urteil, dafür kann man schon noch ein anständiges KFZ erwarten...


Darunter aber kauft man sich die Probleme mit, der Verkäufer hat einzig den Fehler gemacht, die Karre nicht in den Export zu schleudern!
Ich würde meinen Gebrauchtwagen mittlerweile lieber verschrotten, als Privat weiterzuverkaufen, so ist die Rechtslage mittlerweile...

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Hydro (29.04.2024)

LiniXXus

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Sonntag, 25. Mai 2025, 16:22

Das Thema ist etwas älter, aber ich möchte über den Kauf des Punto meines Sohnes berichten.

Im Allgemeinen muss man zwischen dem Kauf von privat und vom Händler unterscheiden. Als ich damals meinen Peugeot 307SW im Alter von ca. 4 Jahre bei einem Vertragshändler für 8500 Euro kaufte, berichtete er mir, dass sie alte Autos, was sie in Zahlung nehmen, gar nicht weiter verkaufen und in den Ausland versenden. Das geht heute zu Tage gar nicht anders, weil immer an solch einem alten Auto innerhalb 12 Monate Gewährleistung was sein kann. Das Gespräch kam wegen meines alten Fiats Brava, was ich zu der Zeit gefahren bin. Mit meinem jetzt bereits fast 17 Jahre altem Peugeot hatte ich bisher Glück. Denn in diesen 12 Jahren, wo ich den Wagen selbst besitze, hatten wir nur Wartungskosten und keine größeren teureren Reparaturen.

Aber der steht mittlerweile bereits seit einem Monat in der Werkstatt, wegen des Partikelfilters, plus AGR usw... ;(

Im Jahr 2010 hatte ich einen sehr schweren Verkehrsunfall mit einem Motorroller und seitdem sitze ich im Rollstuhl und habe eine Amputation des Unterschenkels, links. Bin aber nicht querschnittsgelähmt und kann daher noch Reparaturarbeiten im Sitzen (Rollstuhl oder auf dem Boden) oder auf dem Boden liegend verrichten. Alles wo ich stehen muss, fällt mir schwer und kann ich daher nur eingeschränkt verrichten.

Soviel zur Vorgeschichte.

Mein Sohn fand einen Fiat Punto EVO 1.4 mit 77PS mit 170.000 KM und der Wagen machte so einen sehr guten Eindruck. Der Lack ist sehr gut erhalten und auch die Innenausstattung sieht noch neuwertig aus.


Mit der Besichtigung lief der Motor auch schön ruhig und mit geöffneter Motorhaube sah alles des Alters entsprechend gut aus. Auf der Probefahrt fühlte sich auch alles sehr ruhig und die Bremsen haben auch gut gebremst. Wir sind auch mit Absicht über Pflasterstein und Unebenheiten gefahren, um aus dem Achsbereich ggf. was heraushören zu können.

Hatte mein Sohn gebeten unters Auto zu schauen, da ich mich bezüglich meiner Einschränkungen nicht unbedingt auf dem Boden legen wollte. Er hat da wohl nichts erkannt und meinte, es wäre alles in Ordnung. Danach wurde der Kaufvertrag abgeschlossen und der Wagen wurde im Februar 2025 für einen Preis von 3100 Euro gekauft.

Bei uns in der Tiefgarage haben wir dann festgestellt, dass der Kilometerzähler blinkte. Dieses Forum hat mir damals mit Informationen bereits als Gast sehr viel geholfen. Denn ich fand dann heraus, dass auch das Bedienelement auf dem Lenkrand nicht funktionierte und auch keine Sprachsteuerung. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich noch kein Blue&Me und genau dieses Steuergerät haben wir dann ausgebaut und zur Reparatur eingesendet.

Die Reparatur hat knapp 200 Euro gekostet und dann war dieser Fehler damit behoben.
Danach meckerte das System manchmal, dass die Heckklappe nicht geschlossen wäre. Das haben wir mit 56 Euro mit einem neuen Heckschloss beheben können.
Uns ist dann auch aufgefallen, dass beide Rücklichter innen, wo die Heckklappe zu geht, komplett von oben bis unten durchgerissen waren. Da dieser Riss an der Nut des Plexiglases entlang ging, war dieses zuvor nicht ersichtlich. Zwei neue Rücklichter haben wir für 170 Euro kaufen können.

Die letzte Inspektion war laut Scheckheft 2 Jahre her, daher musste eine neue Inspektion gemacht werden. Der Zahnriemen wurde mit 70.000 KM bereits neu gemacht und in der Werkstatt musste dieser erneut gemacht werden, da er somit wieder fällig war. Das war unser Denkfehler, denn vor dem Kauf dachten wir, Zahnriemen wurde bereits gemacht und dann wäre der nicht mehr fällig. Zudem mussten die vorderen Bremsen mit Scheiben neu gemacht werden. Hier mussten aber dann die Bremssattel neu gemacht werden, weil einer davon blockierte. Der Mechaniker stellte auch fest, dass die Spurstangen neu gemacht werden müssen. Zudem wurde auch das Kältemittel der Klimaanlage neu aufgefüllt.

Bei uns in der Tiefgarage hatte ich auch ein Motorölverlust festgestellt. Die Ölwanne hatte einen Steinschlag, was wohl mittlerweile durchgerostet ist. Daher musste auch die Ölwanne mit der Inspektion mit neu gemacht werden. Wir haben deshalb jetzt auch einen neuen Unterfahrschutz nachträglich nachgerüstet. Das Getriebe ist im Bereich der Antriebsachse auch etwas feucht und hier müsste der Simmerring irgendwann mal erneuter werden. Inspektion und Bremsen hätte ich auch selbst machen können. Nur kann ich nicht gut stehen oder über längere Zeit und da auch noch die Bremsflüssigkeit dazu mit ausgetauscht werden muss, haben wir uns entschieden alles in einer Werkstatt machen zu lassen. Das hat dann nochmal 2500 Euro gekostet.
(2000 Euro Reparatur + 500 Euro MwSt.)

Später, als wir den Wagen wieder hatten, stellten wir fest, dass der Lüfter am Radiator vorne nicht lief. Hier musste ein neuer Vorwiderstand des Lüfters für 35 Euro ausgetauscht werden. Der Lüfter hat aber zwei Drehzahlbereiche und dieser Vorwiderstand ist nur für die langsame Drehzahl zuständig. Mit einem Diagnosegerät stellten wir dann später fest, dass die schnellere Stufe gar nicht lief. Diese Sache bin ich selbst nachgegangen und da war kein Relais defekt, denn der hat gänzlich gefehlt. Nachdem ein neues Relais drin ist, läuft diese Stufe auch wieder.

Der Wagen läuft jetzt gut, aber die Achsen sind etwas verrostet und da werden wir wohl auch noch etwas Handanlegen müssen.
Keine Ahnung wie da der TÜV, der im November fällig ist, reagiert. Aber durchgerostet ist nichts und im Allgemeinen sind auch nur Bauteile wie der Querlenker usw. davon betroffen.


Was ich mit meinem Beitrag aussagen möchte ist, wir haben von privat gekauft und uns war von Anfang an klar, dass wir an solch einem Auto selbst einiges instand setzen müssen. Weil das keiner macht, der den Wagen verkaufen möchte. Einen 12 Jahre alten Wagen zu kaufen, der dann Tipptopp ist, ist schwer und wahrscheinlich gar nicht möglich. Denn solche Ausgaben von Reparaturen rechen sich nur, wer das Fahrzeug noch länger behalten möchte und nicht wenn das Auto verkauft werden soll. Denn mit dem Verkauf würde man die Reparaturkosten nicht mehr hereinbekommen. Mit solchen Kosten spricht man normalerweise sogar von einem wirtschaftlichen Totalschaden.

In unserem Fall hatte der Wagen aber kein Unfall.

Gruß Gero

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »LiniXXus« (25. Mai 2025, 16:51)

Mein Punto Evo: 1.4 / 77 PS


LiniXXus

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Sonntag, 25. Mai 2025, 17:01

Nachtrag: Wir sind mit dem Wagen aber trotzdem sehr zufrieden und da wir jetzt alle Mängel behoben haben, wird mein Sohn einige Jahre noch damit fahren können.
Wie sagt man so schön... bis uns der TÜV scheidet und selbst dann ist ja noch nichts zu Ende! Falls man noch Geld da hineinstecken möchte. :D

Ich sage immer, wenn was nicht passt, dann wird es passend gemacht. :D
Gruß Gero

PS: Nachtrag, weil ich meinen vorherigen Beitrag nicht mehr nachbearbeiten kann.

Mein Punto Evo: 1.4 / 77 PS


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