Der Außen-Check mit Rostkontrolle
- Türschweller, Längsträger, Radlaufecken, Kotflügelkanten kontrollieren, auch in versteckte Winkel schauen (Taschenlampe nicht vergessen).
- Unterbodenschutz geprüft? Einzelne aufgeworfene Stellen signalisieren Rost.
-> Ist der Unterbodenschutz nagelneu? Das ist verdächtig.
-Auspuffanlage anschauen (Rost, gerissene Halterungen).
-Prüfen Sie alle Gummidichtungen (Fenster, Kofferraum, Türen und Schiebedach). --->Sind sie undicht, droht Rost.
- Sind Scheinwerfer-Reflektoren matt, sind Leuchten innen beschlagen (undicht)?
- Unfallwagen?
-> Achten Sie auf Farbdifferenzen, Lackreste an Tür- und Scheibengummis, schlecht eingepasste Türen und Hauben, Schweißnähte an Unterboden, Radläufen, Karosserieträgern.
Dicke Spachtelstellen? Magnettest machen.
Innen-Check:
- Heben Sie Matten im Innen- und Kofferraum an. Ist es darunter feucht, findet sich in den Ecken Rost.
- Pedalgummis genau anschauen. Starke Abnutzung deutet auf hohe
-> Kilometerleistung und/oder häufigen Kurzstreckenbetrieb hin. Vorsicht bei nagelneuen Gummis: Hier soll ein wenig benutztes Auto vorgegaukelt werden.
- Funktionieren alle Schalter und Kontrollleuchten?
- Ist die Bedienungsanleitung des Autos vorhanden?
- Lassen sich die Sitze noch in alle Positionen verstellen?
- Sind die Sicherheitsgurte und ihre Befestigungen in Ordnung?
- Sind die Gurte verschmutzt oder gar an den Kanten abgeschabt - dann sollten sie
erneuert werden.
- Schonbezüge entfernen, Originalbezüge prüfen. Wenn Sitze schon stark abgenutzt
oder durchgesessen sind, lässt das auf eine hohe Fahrleistung schließen.
- Gebläse und Heizung prüfen. Geräusche beachten. Stinkt die Heizung?
Motorraum-Check
- Motorraum anschauen: Motor vor allem an der Unterseite trocken und sauber?
-> Motorraum verölt/schmutzig oder piekfein hergerichtet: Minuspunkte.
Öffnen Sie den Öleinfülldeckel. Treten Gase aus, können die Kolbenringe verschlissen sein.
- Schläuche und Kühler auf Dichtigkeit kontrollieren. Kalkspuren weisen auf undichte Stellen hin.
- Kühlwasser sprudelt bei laufendem Motor (Zylinderkopfdichtung defekt
- Batterie prüfen: Schalten Sie alle Stromverbraucher gleichzeitig ein, sie muss es verkraften.
- Ölstand kontrollieren. Glitzernde Metallteile am Peilstab weisen auf verschlissene Kurbelwellenlager hin.
- Kühlflüssigkeit prüfen. Sie darf nicht ölig oder rostig sein.
- Das Batteriegehäuse darf keine Risse oder Beschädigungen haben, die Pole sollten gut eingefettet sein.
Die Probefahrt
Grundregeln: Sie fahren selbst. Die Strecke muss lang genug sein, Kurven und Steigungen sowie ein schlechtes Straßenstück bieten. Handelt es sich um ein abgemeldetes Auto: Probefahrt nur mit rotem Kennzeichen starten. Sonst machen Sie sich strafbar.
Motor anlassen:
- Springt er sofort an und läuft im Leerlauf gleichmäßig?
- Springt der Motor auch im kalten Zustand sofort an?
- Werfen Sie beim Anlassen einen Blick auf die Temperaturanzeige. Hat das Kühlwasser schon Betriebstemperatur wurde das Auto vorher bereits warmgefahren.
- Harte Klopfgeräusche zu hören? (Vorsicht Motorschaden)
- Schalten Sie Radio und Gebläse aus. Dann entgehen Ihnen keine Klappergeräusche.
- Ist der Auspuff dicht? Mit einem Lappen oder der Schuhsohle zuhalten (Vorsicht,
heiß). Der Motor muss nach einigen Sekunden absterben.
Nach dem Warmfahren:
- Motor geht im Leerlauf nicht aus und nimmt spontan Gas an
(wenn nicht: Einspritzanlage oder Zündung nicht in Ordnung).
- Beschleunigen Sie kräftig, dabei darf es nicht metallisch klappern (Kolben oder Nockenwelle defekt).
- Nehmen Sie während der Fahrt abrupt Gas weg. Knallt der Motor, gelangt unverbranntes Gemisch in den Auspuff (undichte Auslassventile oder defekte Zündung).
- Werfen Sie einen Blick in den Rückspiegel: Qualmt es beim Gaswegnehmen, können
Ventilführungen oder Kolbenringe verschlissen sein. Folgen: erhöhter Ölverbrauch, bei Kat-Autos ist bei der nächsten AU vermutlich ein neuer
KAT fällig.
Der Getriebe-Check (Bitte mit Verkäufer absprechen!!)
- Kupplungstest 1: Im Stand und bei laufendem Motor Gänge einlegen. Das muss leicht und ohne Kratzgeräusche gehen. Sonst trennt die Kupplung nicht richtig.
- Kupplungstest 2: Handbremse anziehen, zweiten Gang einlegen und versuchen,
mit angezogener Bremse loszufahren. Läuft der Motor weiter, rutscht die Kupplung - sie ist verschlissen.
- Kupplungstest 3: Ersten Gang einlegen, Kupplungspedal ohne Gasgeben langsam
kommen lassen. Der Wagen muss sich nach zwei Dritteln des Pedalwegs in Bewegung setzen.
- Lassen sich die Gänge leicht und ohne Hakeln einlegen? Besonders gut merkt man
Kratzer beim Zurückschalten in den zweiten Gang.
- Nehmen Sie während der Fahrt bei eingelegtem Gang das Gas weg - heult das Getriebe im Schiebebetrieb (Gangräder abgenutzt).
- Kupplungsspiel (Pedal) prüfen (maximal drei Zentimeter Spiel).
- Kratzt es beim schnellen Durchschalten (Synchronringe)?
- Das Spiel der Antriebswellen prüfen: Versuchen Sie, die Wellen mit der Hand hin- und her zu drehen. Das Spiel darf dabei nur gering sein.
- Differential-Hörprobe: Am Heulen ist ein verschlissenes Differenzial zu erkennen.
- Auf undichte Stellen oder Schäden am Gestänge prüfen.
Der Fahrwerks-Check
- Gummimanschetten der Antriebswellen prüfen - sind sie dicht? Wenn nicht können Schmutz und Feuchtigkeit eindringen. Dann drohen über kurz oder lang teure Reparaturen.
- Reifen einseitig abgefahren? Ist die Radaufhängung beschädigt, verzogene Karosserie nach Unfall - Fahrzeug muss vermessen werden.
- Fahrwerk prüfen: Holperstrecke fahren; poltert Fahrwerk besonders, ist die Radführung ausgeschlagen oder die Stoßdämpferbefestigung locker.
- Gleichmäßige Profilauswaschungen an den Reifen zu sehen? Dann sind die
Stoßdämpfer defekt.
- Schwimmt das Auto, sind Stoßdämpfer verschlissen.
- Stoßdämpfer auf Ölspuren und Feuchtigkeit prüfen.
- Vibriert Lenkrad auf ebener Straße, oder flattert es gar? Ursache: defekte Felgen oder Räderunwucht.
- Räder auf Spiel prüfen: Mit den Händen kräftig daran ruckeln. Zuviel Spiel: Die Radlager sind ausgeschlagen.
- Lenkrad-Spiel prüfen. Bei gerade stehenden Rädern darf es sich höchstens zwei
Fingerbreit bewegen lassen. Wackelt es stärker, ist das Lenkgetriebe verschlissen.
Bremsentest:
- In ruhiger Straße bei Tempo 30 bis 40 Lenkrad loslassen, stark abbremsen (Vorsicht). Das Auto muss in der Spur bleiben.
- Bei Bremsentest dürfen keine metallischen Geräusche zu hören sein - sonst teure Reparaturen.
- Handbremsentest: Bei Schrittgeschwindigkeit Handbremse anziehen, Hinterräder müssen sofort blockieren.
- Bremsscheiben auf Riefen prüfen
- Bremsbeläge mindestens fünf Millimeter dick?
- Das Bremspedal darf sich auch bei längerem Druck nicht bis aufs Blech treten lassen - wenn ja: Bremszylinder undicht.
Reifen
- Ist das Reifenprofil in Ordnung (mindestens vier Millimeter)?
- Sind Reifengrößen, Fabrikat und Bauart identisch, auch beim Reserverad?
- Stimmen die Reifengrößen mit den Angaben in den Papieren überein?
- Sind Breitreifen in die Papiere eingetragen?
- Sind Alu-Räder (falls ohne ABE) in die Papiere eingetragen?
->Wenn mit ABE: Liegt sie den Papieren bei? Vorsicht: Gibt es hier Ungereimtheiten, erlischt die Betriebserlaubnis (und der Versicherungsschutz). Finger weg.
Quelle:
kfztech
Alles allgemeine Tipps und daher nicht unbedingt auf den Grande Punto, Evo oder Punto anwendbar!